Zeitleiste - mehr als 100 Jahre Königslinie
Mehr als 100 Jahre Geschichte auf der Königslinie und in ihrem Umfeld.
1.5.1897 |
Regelmäßige Postdampferverbindung zwischen Sassnitz und Trelleborg eingerichtet. Der Sassnitzer Hafen bekommt seinen Eisenbahnanschluss und Bahnhof. |
30.9.1903 |
Die Eisenbahnfähre zwischen Warnemünde und Gedser wird eröffnet, die erste derartige internationale Verbindung - was Begehrlichkeit nach etwas Ähnlichem auf schwedischer Seite auslöst. |
15.11.1907 |
Abschluss eines Vertrages über die Einrichtung einer Eisenbahnfährverbindung zwischen dem Deutschen Reich und Schweden. |
6.7.1909 |
Einweihung der Eisenbahnfährlinie Sassnitz–Trelleborg in Anwesenheit von König Gustaf V. und Kaiser Wilhelm II. Es verkehren täglich drei Eisenbahnfähren. Direkte Zugverbindung Berlin-Stockholm und Hamburg–Stockholm mit Kurswagen nach Oslo. Die Verbindung wird betrieben von der schwedischen Eisenbahn (Statens Järnvägar) und den Preußischen Staatseisenbahnen mit anfänglich jeweils 2 Fährschiffen (Drottning Victoria, Konung Gustav V, Preußen, Deutschland). |
12.4.1917 |
Lenin reist aus der Schweiz über Sassnitz nach Russland. |
November 1918 |
Die Gesellschaft Deutsche Reichseisenbahnen als rechtlicher Nachfolger der aufgelösten Ländereisenbahnen übernimmt die Fähren Deutschland und Preußen. |
1931 |
Das unter schwedischer Flagge fahrende Fährschiff Starke wird angeschafft, das zudem als Eisbrecher eingesetzt werden kann. |
3.10.1936 |
Der Rügendamm wird eröffnet. Die Fahrtzeit kann um eine Stunde verkürzt werden, denn es entfällt die Fährüberfahrt zwischen Stralsund und Rügen. |
1939-1945 |
Die Königslinie wird im 2. Weltkrieg mehrfach unterbrochen, Schiffe erleiden auch direkte Kriegsschäden. Es wird ansonsten u.a. Nachschub für die deutschen Truppen in Norwegen befördert. |
16.3.1948 |
Der Fährverkehr wird wieder aufgenommen. |
1957 |
Eine 150 Meter lange Brücke über das Bahnhofsgelände wird errichtet, die als Zu- und Abfahrt für Kraftfahrzeuge dient und dabei auch den Höhenunterschied zwischen Stadt- und Hafengebiet überwindet. |
1959 |
Zum 50. Jubiläum der Königslinie wird in Sassnitz ein neues Abfertigungsgebäude („Landungsplattform“) für die Fähren in Betrieb genommen, der sogenannte Glasbahnhof. |
4.6.1969 |
Das Rügen-Hotel wird eröffnet, das als „Transithotel“ zur Mitropa gehört. Es wurde für Valuta von einer schwedischen Baufirma errichtet, wohl auch auf Drängen der schwedischen Seite, die die Notwendigkeit von Übernachtungsmöglichkeiten bei wetterbedingten u.a. Absagen von Fährabfahrten sah. |
19.5.1973 |
Die DDR-Fährschiffe Sassnitz (1), Stubbenkammer und Rügen sowie die schwedischen Schiffe Skåne und Götaland befördern auf der Route Sassnitz-Trelleborg ingesamt 752 Eisenbahnwagen und stellen damit einen neuen Tagesrekord auf. |
19.3.1989 |
Die Sassnitz (2) nimmt ihren Dienst auf (Bauwerft: Danyard A/S Fredrikshavn) |
1.1.1991 |
Auflösung des Fährschiffamtes Malmö und Bildung der neuen Gesellschaft SweFerry A/B. |
1992 |
Die Fährschiffe auf der Route Sassnitz – Trelleborg erhalten die Aufschrift „TS-Line“ |
1.4.1993 |
Die Deutsche Fährgesellschaft Ostsee mbH (DFO) wird gegründet, das (Eisenbahn-)Fährschiffamt in Sassnitz wird aufgelöst. |
27.6.1994 |
Strategische Konkurrenz: Die (damaligen) Betreiber der Königslinie nehmen eine neue Eisenbahnfährlinie zwischen Rostock und Trelleborg in Betrieb. Im Rostocker Überseehafen wird dazu ein neues Terminal gebaut; und die Königslinien-Fähren Götaland und Rostock werden eigens umgebaut. |
24.9.1995 |
Bei anderen „Nachbarn“ naht das Ende: Der Eisenbahnfährverkehr zwischen Warnemünde und Gedser wird eingestellt. |
8.1.1998 |
Die Abfertigung der Fähren erfolgt jetzt im (dafür umgebauten) Hafen Mukran. |
21.7.1998 |
Die DFO fusioniert mit der dänischen Reederei Scandlines A/S: Gründung der Fährschiffreederei Scandlines mit Sitz in Rostock und Außenstelle Sassnitz. |
2000 |
Stena Line übernimmt die SweFerry und gründete für den gemeinsamen Fährverkehr mit Scandlines die schwedische Scandlines AB. Damit sind alle Schiffe unter einem einheitlichen Scandlines-Design im Einsatz, obwohl sie zu unterschiedlichen Gesellschaften gehören. |
2000 |
Die Gleis- und sonstigen Bahnanlagen, die Straßenzufahrtsbrücke und der Grenzturm im Sassnitzer Stadthafen werden demontiert/abgerissen, ungeachtet ihres Schutzstatus als Denkmal. |
23.9.2000 |
Die letzten Reisezüge der Deutschen Bahn verkehren am Ende des Winterfahrplanes 2000/2001 (D318/319 „Nils Holgersson“). Die Georg Verkehrsorganisation setzt den Betrieb als EN300/301 fort. |
2009 |
100-jähriges Jubiläum der Königslinie. Unter anderem gibt es eine deutsch-schwedische Festwoche vom 3. – 12.7.2009, mit „Sail Sassnitz“ (einem Segelschiff-Treffen) und „Rügener Hafentage“ mit zahlreichen Konzerten und Höhenfeuerwerk. In Trelleborg wird ebenfalls gefeiert und unter anderem ein Monumental-Gemälde „Kulturprofilen“ enthüllt, das die Arbeit im Hafen während der 100 Jahre dokumentiert. |
November 2011 |
Die schwedische Eisenbahn Statens Järnvägar zieht sich aus dem Betrieb der Züge Berlin-Malmö zurück. Veolia übernimmt den Betrieb ab der Sommersaison 2012. (siehe hier) |
2012 |
Stena Line übernimmt den Fährbetrieb von Scandlines. |
2012 |
Der Nachtzug Berlin-Malmö verkehrt weiter (siehe schwedischer Wikipedia-Artikel zum Berlin Night Express und hier), 3 Zugpaare pro Woche in der Sommersaison (und zu einzelnen Feiertagen), betrieben von Snälltåget (Veolia) und der Georg Verkehrsorganisation. |
Juni 2014< |
Kein Eisenbahn-Güterverkehr mehr auf der Königslinie (siehe z.B. hier). |
2014 |
Die MS Trelleborg wird abgezogen, nur noch die Sassnitz (2) steht als Fährschiff für die Verbindung Sassnitz-Trelleborg zur Verfügung. Das bedeutet u.a. längere Einstellungen der gesamten Verbindung, wenn die Sassnitz gewartet werden muss (siehe z.B. hier). |
2016 |
Die Trelleborg (2) wird von Stena Line verkauft und fährt derzeit (2017) als Sunny im Iran. |
September 2018 |
Keine täglichen Abfahrten mehr – die Sassnitz (2) bedient jetzt auch die Verbindung Rostock-Trelleborg. |
8. April 2020 |
Die Reederei Stena Line erklärt, den im Rahmen der Corona-Maßnahmen seit 14. März eingestellten Verkehr auch nach Aufhebung der Einschränkungen nicht wieder aufnehmen zu wollen. (siehe z.B. n-tv) Davon besonders betroffen sind rund 120 Beschäftigte. (siehe Nordkurier) Die Sassnitz (2) hat Rügen am 28. April Richtung Uddevalla in Schweden verlassen. |